Ein Event auf den ich mich das ganze Jahr wie ein Schneekönig freue ist, neben einigen jagdlichen Terminen, das Foodbloggercamp in Reutlingen. Das richtige, echte und für mich einzige Foodbloggercamp bei Marcus / cookingconcept! Hier mein kurzes und ganz persönliches Recap von den diesjährigen Eindrücken…
Schon bevor es eigentlich los ging traf man beim Frühstück diejenigen, die man schon bei den Veranstaltungen der letzten Jahre schätzen gelernt und als gute Freunde gewonnen hat. Ich persönlich finde, das Ganze nimmt für die alten Hasen inzwischen immer mehr den Charakter eines Klassentreffens an. Man kennt sich, man mag sich und schon ist man mitten im „wie geht es Dir“, „..ich hab da was ganz abgefahrenes dabei“.. und „…wir sollten uns nachher, in einer ruhigen Minute mal unterhalten“.
Im Anschluss hieß es dann „there will be Wurst!“. Und viele haben bei der Salsiccia- / Wurstsession zugeschaut, geschnippelt, geröstet, geschnuppert, gewölft, in Därme gefüllt und abgedreht. Für mich persönlich hat Wursten etwas fast meditatives. Was aber am Samstag, auf Grund der Masse an Teilnehmern, Brät und den verwendeten Kombigeräten 😉 keine Sekunde aufkam. Auch hier kann ich für den Sommer einen längeren Blogartikel ankündigen in der es um die Wurstherstellung von Brat- und Grillwürsten samt einigen Rezepten geht…
Mein persönliches Highlight war das Gin TasteUp. Bei 12 Ginsorten und ebenso vielen Tonicwatersorten ergeben sich theoretisch 144 mögliche Kombinationen… Alles weitere läuft aber unter „what happens in Reutlingen – stays in Reutlingen“. Darüber hinaus wurde dann bis spät in die Nacht gefachsimpelt, genetzwerkt und diskutiert.
Den Sonntag habe ich nach einem ausgiebigen Männerfrühstück (Bacon and Eggs mit viel Kaffee) ein wenig Mithilfe bei der Zubereitung des Mittagessens, einer Session über Innovationen und Ideen bzw. mögliche Wege diese zu verwirklichen und ein wenig Smalltalk aus familiären Gründen relativ früh ausklingen lassen.
Ich habe die letzten Tage hin- und her überlegt, ob ich über diesen Kanal Kritik üben sollte und habe mich dann dazu durchgerungen, da mir viel an dieser Veranstaltung liegt und fest daran glaube, das Jan und Annalena das nicht mit Nörgeln auf hohem Niveau verwechseln oder in den falschen Hals bekommen.
Es sind eigentlich immer die gleichen Leute, die ohne viele Worte da sind wenn es was zu schnippeln, wegzuräumen, zuzubereiten oder zu Grillen gibt. Was mir dieses Jahr extrem auffiel, war ein beginnendes Ungleichgewicht zwischen den gerne gebenden, sich einbringenden und den „nur“ partizipierenden und fordernden Teilnehmern.
Was mir noch auffiel war ein anderer Ton in der Kommunikation zwischen den Bloggern sowie einer größeren Hektik und höheren Frequenz als in den letzten Jahren. Auch das Spannungsfeld Veganer & Vegetarier vs. Omnivore ist mir bei mehreren Gelegenheit negativ aufgefallen. Des Weiteren fielen mir viele mit Kameras bewaffnete Mädels auf, die selbst nach dem dritten „bitte Vorsicht“ immer noch nicht die Bahn für einen mit schweren, oder heißen Ladung beladenen Teilnehmer/in frei machten oder ihren Platz in der Essensschlange stoisch wie die Schafe nicht für 10 Sekunden frei machten. Oder diejenigen, die gegen Mittag aus ihren Sessions kamen und im Pulk in dritter Reihe um das fertige Essen standen – so das diejenigen die das Ganze zubereitet haben teilweise dann nichts mehr davon abbekamen. Bestes Beispiel für mich aber am Samstag der von mir mitgebrachte Wein, den ich gerne mit ein paar bestimmten Personen verkostet hätte. Der aber seltsamerweise ob der extremen Trockenheit und kurzer Unachtsamkeit nach gefühlten zwei Minuten „verdunstet“ war – ausgetrunken von Leuten, die sich wie selbstverständlich bedienten und es nicht einmal für notwendig hielten zu fragen. Nicht falsch verstehen: mir geht es hier nicht um den monetären Gegenwert von € 8,-, sondern um die Einstellung vieler, die offensichtlich denken, dass alles was irgendwo herumsteht automatisch Allgemeingut ist. Man(n) / Frau hat ja schließlich € 60,- dafür gezahlt…..
Das könnte in Zukunft immer mehr dazu führen dass nicht mehr gerne alle alles mit allen teilen… und das wäre sehr schade! In dieser Liga spielen dann auch, das verlorenes Geld nicht wieder auftaucht und (hat sich wieder eingefunden) die am Sonntagnachmittag „verschwundenen“ Weckgläser und Lebensmittel. Irgendwie bleibt da bei mir das erste Mal eine Spur von schalem Beigeschmack zurück…
Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die angekündigten neuen Ticket- Vergabemodalitäten hier eine Veränderung zum Guten beim #fbcr17 bewirken wird.
Zu guter Letzt möchte ich nicht versäumen Markus und sein Team, Jan, Annalena, den Sponsoren und den Arbeitspferden Frank, Jay und Ina zu Danken – ohne Euch wäre das Foodbloggercamp nicht das was es heute ist!
Als Fazit und lesson learned nehme ich mir außer einem prall gefüllten Goodiebag den Vorsatz mit nach Hause beim nächsten Mal meine Sessions fokussierter vorzubereiten, diese im Vorfeld mit anderen zu verzahnen und ggfs. auch einmal nein zu angetragener „Arbeit“ zu sagen um in den Bereichen „Networking“ und „neues erfahren“ selbst einen größeren Benefit von diesem Event mitzunehmen….
200 Bilder wie bei Ina gibt es bei mir leider nicht, aber hier ein paar meiner Eindrücke:
Und hier der Rückblick von EAT & SMILE in bewegten Bildern:
Ich habe nie wirklich mitbekommen, wer diejenige mit dem roten Fotopunkt war – sollte ich Dich aus Versehen „erwischt“ haben, dann sag bitte umgehend Bescheid und ich entferne das Bild von meiner Seite…
Quelle Beitragsbild: https://www.facebook.com/omoxx/
8 Comments
es war mal wieder toll – und du hast die richtigen worte gefunden – auch für die kritik! auch ohne dich wäre das kein richtiges foodbloggercamp <3
Ja, das mit den Worten kann er unser Werner. Und Wurst. Und noch einige andere Dinge. Schöne war es und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr. Toll war es mit euch das Wochenende zu verbringen!
Schöner ehrlicher Beitrag eines alten Hasens! Ich als Frischling fand Deine Sessions hervorragend. Auch wenn das Messerschärfen schon fast zu professionel war 🙂 aber prima! Ich komme zwar aus Ingotown, kannte aber doch den einen oder anderen Stuggiblogger. Schön fand ich das Netzwerken auch zu den Neuen. Und endlich mal Sessions machen zu koennen (wie backen und Knoedeln), die ich absolut nur unter Anleitung machen konnte 🙂 Ja mir kam das Kochen und Backen von der Zeit – gerade um den Mittag rum – auch sehr wuselig vor. Am ersten Tag hab ich nicht viel vom Mittagessen abbekommen. Aber es gab ja immer mal was Kleines irgendwo. Es war trotz Chaos mega toll!!!!! Wenn es anders gelaufen waere waere es zu perfekt und nicht so sympatisch! LG
Handy Komma Punkt – forget it – schaltet sich auch immer meine gr. Tastatur dazwischen… Ahhhh <3
Hallo W.! Danke für deinen Beitrag und ehrliche Worte, ich darf sagen, das schätze ich sehr. Genauso wie deine herrliche Wurst im Glas die du mit uns geteilt hast 🙂 vielen Dank dafür. Das du an meiner Gin & Tonic Session teilgenommen hast hat mich sehr gefreut. Mein Geld wurde gefunden und ich habe es wieder zurückbekommen. Allerspätestens bis zum #fbcr17 mit Daumendrücken! LG Diana
Lieber Werner,
danke für diesen ehrlichen Beitrag deinerseits! Auch ich empfinde das Foodbloggercamp in Reutlingen wie ein Klassentreffen und freue mich jedes Jahr darauf. Leider habe ich ebenfalls dieses Ungleichgewicht zwischen geben und nehmen gespürt und hoffe, dass das in Zukunft wieder nachlässt.
Hoffentlich bis zum nächsten Jahr!
Elena
[…] 2016 in Reutlingen Feinschmeckerle: Foodbloggercamp Reutlingen 2016 – supergeil again #fbcr16 Werner kocht Wild: Es gibt Wurst Baby – das Foodbloggercamp Reutlingen 2016 1000 Leckerbissen: Das passiert, wenn Food- Blogger zusammenkommen! Harr Cooking: Foodbloggercamp […]
[…] hat Werner bereits über das Foodbloggercamp in Reutlingen gebloggt, zu seinem Beitrag geht es hier entlang. Danke an den großen Meister für die Einführung, nun bin ich endgültig vom Wursten angefixt […]