„Hämmern und Schrauben war gestern, jetzt wird gekocht und gebraten, gegrillt und flambiert! Mit einfachen Rezepten ohne Schnickschnack, aber dafür mit besten Zutaten und kleinen Raffinessen…“ verspricht der Klappentext auf der Rückseite des Buches. Ob das Buch hält was es verspricht und ob es dem Titel „Männerkochschule“ gerecht wird, dazu weiter unten mehr…
Als Einleitung gibt es geballte 8 Seiten Küchenknow-How von den benötigten Hilfsmitteln, dem Einkauf und der Lagerung von Lebensmitteln über ein wenig Warenkunde bis hin zu einer Seite über das richtige Tischdecken. Danach folgen einige Basics für Brühen, Fonds und Soßen und danach folgt eine muntere Rezeptauswahl in fünf Kategorien:
- Klein beigeben: Snacks & Vorspeisen
- Fleischeslust: Rind, Schwein & Co.
- Aufgefischt: Fisch & Meeresfrüchte
- Feldjaeger: Gemüse & Co.
- Auf Zucker: Nachspeisen & Co
Ich habe den Rehrücken im Kräuter-Crêpe-Mantel mit Cremebohnen nachgekocht und fand es recht lecker. Die Irritationen beim Einkauf: 300g ausgelöste Rehrücken, oder doch Rehfilets? Und: woher bekommt man(n) bitteschön „dicke Bohnenkerne“ – waren nach kurzem Nachdenken und darauf folgender Recherche schnell aufgeklärt. Die Schritt – für Schritt Anleitung war stimmig und logisch aufgebaut. Vom Schwierigkeitslevel her würde ich das Rezept als Komplex / mittelschwer einschätzen. Was mir fehlte war der Hinweis, dass man die tiefgekühlten dicken Bohnenkerne am besten in einer Schüssel mit warmen Wasser antauen lässt um die Kerne zu gewinnen.
Gut gemeint ist aber nicht immer gut gemacht! Ein gutes Beispiel dafür ist die Seite 17 (Richtiges Tischdecken) mit einem belanglosem Text wie einfach doch das Tischdecken wäre und bildet dann nur ein wenig erhellendes Bild als Orientierungshilfe ab, auf dem nicht zu erkennen ist für was die zwei Teller links, oder die drei Gläser da sind und warum das Besteck so angeordnet ist? Für die allermeisten Anwendungsfälle mit einem etwas abgeänderten Menü eher unbrauchbar…
Positiv aufgefallen ist die schön rustikale Foodfotografie und das Layout, einige interessante über die Basics (Spaghetti Bolognese bis Schnitzel Wiener Art) hinausgehende Rezepte wie Oktupussalat, Straußengulasch oder Hummer-Ravioli. Über das oben gesagte hinaus negativ aufgestoßen sind mir die relativ wenigen Rezepte und das sehr magere Basiswissen was Waren- oder Kochbasics betrifft. Da hätte ich mir für männliche Kochnovizen ein wenig mehr Hintergrundwissen gewünscht. Auch ergaben sich beim Nachkochen das eine oder andere Fragezeichen das speziell Kochanfänger schnell einmal die Lust am Nachkochen verderben können…
Abschließend kann man sagen, dass das Buch ist für den fortgeschrittenen Anfänger genauso geeignet ist, wie für bereits regelmäßig und gut kochende Männer. Die generelle Frage, wofür es eine Männer- Kochschule braucht, in was genau sich dieses Kochbuch von einem „normalen“ Kochbuch unterscheidet oder was es so ausgesprochen „männlich“ macht, war mir auch nach der Lektüre des Buches noch recht schleierhaft…
Rezension | Werner Steckmann |
Seiten | 176 |
Titel | Männerkochschule |
Auror | Thomas Krause |
Verlag | Falken, Auflage: 1 |
ISBN | 78-3806836066 |
Preis | 19,99 € |
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